This content is not available in English.

Energiesparen mittels digitalen Behördenschalters

Monday 28.09.2015 Christian Walter
Christian Walter

Christian Walter ist Geschäftsführer und Redaktionsleiter von swiss made software. Bis Ende 2010 arbeitete er als Fachjournalist für das ICT-Magazin Netzwoche, publizierte zuletzt aber auch im Swiss IT Magazin, der Computerworld sowie inside-it.

Durch energietechnische Gebäudesanierung soll im Baselbiet der CO₂-Ausstoss deutlich reduziert werden. Dafür stehen umfangreiche Fördermittel zur Verfügung. Eine moderne Web-Plattform der IWF AG ermöglicht effizienten und einfachen Zugang.

Mit bis zu 15 Millionen Franken pro Jahr werden erneuerbare Energien im Kanton Baselland gefördert. Für das Förderpro-gramm «Baselbieter Energiepaket» stehen sogar 50 Millionen Franken bereit über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die rest-lichen Gelder stammen vom Bund und die-nen der Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundesrates. Zwar gab es in Baselland ein ähnliches Programm schon seit 1988. Allerdings waren die Mittel deutlich geringer. 2010 markierte einen Wendepunkt: Das Budget wurde stark erhöht und das Programm erhielt mit der Einführung des Labels «Baselbieter Energiepaket» ein Gesicht, welches mittels Werbekampagne bekannt gemacht wurde.

Grosse Nachfrage

Der Erfolg war so gross, dass die IT-Infrastruktur modernisiert werden musste. Bis dato erfolgte die Gesuchstellung handschriftlich auf einem Formular. Die Daten mussten anschliessend durch das kantonale Amt für Umweltschutz und Energie manuell in eine Access-Datenbank übertragen werden. Den Auftrag für die neue IT-Infrastruktur erhielt die IWF AG. 2009 begann der Aufbau des neuen Portals «Baselbieter Energiepaket». Die Website bildete den ersten Teil eines dreistufigen Projekts, das in einer interaktiven Onlineplattform mün-dete. Hier können nicht nur relevante Informationen abgerufen, sondern auch Anträge für Fördergelder an Bund und Kanton gestellt sowie der Status des eigenen Antrags eingesehen werden.

Mit bis zu 15'000 Aufrufen, über 1000 Besuchern und 200 Anträgen pro Monat herrscht reger Betrieb auf der Plattform. Dies reflektiert auch die Menge an Dossiers in der Datenbank. Mit rund 17'000 hat sich deren Anzahl seit Beginn der Kampagne 2010 mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: Die ersten 7000 Dossiers entstanden über einen Zeitraum von über 20 Jahren.

Ganz digital?

Ein typischer Antrag verläuft so: Ein Eigentümer oder Verwalter informiert sich auf der Website und holt entsprechende Of-ferten ein. Mit diesen kann er ein Fördergesuch stellen. Dynamische Formulare erlauben das «Zusammenklicken» des individuellen Gesuchs. Die Palette reicht von der Gebäudesanierung über Solaranlagen bis zu Minergie-P-Neubauten. Wird das Gesuch vom Kanton angenommen, kann sogleich die entsprechende Stelle beim Bund informiert werden. Die Gelder kommen ja aus gemischten Töpfen. Ist der Umbau erfolgt, sendet der Ge-suchsteller eine Bestätigung an den Kanton, welcher nach einer letzten Prüfung schliesslich die Zahlung auslöst.

Einziger Wermutstropfen der neuen digitalen Dynamik: Trotz elektronischer Über-mittlung muss der Antrag noch ausgedruckt und handschriftlich unterschrieben werden. «Das Problem liegt hier weniger auf technischer als auf politischer Seite. Für die Zukunft bin ich aber zuversichtlich», so Adrian Sameli, Leiter der Business Unit Web Solutions bei der IWF AG.

mehr davon...

...gibt es im neuen swiss-made-software-Buch "Public Innovation". Erhältlich als Print und eBook hier.