Ready, steady, export

Montag 24.02.2014 Sandra Tobler
Sandra Tobler

Consultant Northern Europe / ICT Subject Matter Expert, Switzerland Global Enterprise

Die Schweiz steht nicht nur für Schokolade, Käse und Uhren. Die ICT-Branche stellt heute – gemessen an der Bruttowertschöpfung – den fünftgrössten Wirtschaftszweig des Landes dar. Ausserdem verfügt die Industrie über grosses Exportpotenzial.

Erfolgreiche Exporte werden durch länder- und industriespezifisches Knowhow ermöglicht.

Obwohl Softwareexporte ein Volumen von mehr als drei Milliarden Franken erreicht haben, ist die Schweiz heute eher für Produkte wie Schokolade bekannt (800 Millionen Franken). Dies, obwohl die heimische ICT-Industrie zunehmend von Bedeutung ist. Mit einem Umsatz von 27 Milliarden Franken allein im Inland ist sie heute die fünftgrösste Schweizer Branche.

Doch ein Wandel liegt in der Luft: Schweizer IT-Produkte drängen zunehmend auf den Weltmarkt und stossen durch Tagesaktualität auf internationales Interesse. Zum Beispiel beim Datenschutz: Mit Hilfe von Mount10 lassen sich Daten sicher in die Berner Alpenidylle transportieren und dort in einem bombensicheren Rechencenter der Secure Infostore AG physisch aufbewahren. Ein anderer Kandidat ist Noser Engineering, die im Auftrag von Google weite Teile von Android programmiert haben. Online-Inhalte von Sony, Al Arabiya oder der US Navy glänzen dank Magnolia. SAFEmine gewährleistet mit intelligenten Sicherheitssystemen für Minenfahrzeuge Sicherheit im Bergbau und ist auch Träger des S-GE Export Awards 2013. Und Coresystems AG bietet Cloudlösungen für den mobilen Datenzugriff und die sichere Datenverwaltung. In kürzester Zeit eröffnete das Unternehmen acht Standorte und beschäftigt heute rund 140 Mitarbeitende.

Aktive Unterstützung

Damit Schweizer Unternehmen im Ausland nicht bei null anfangen müssen, greift ihnen Switzerland Global Enterprises (S-GE) unter die Arme. Im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) unterstützt die Expertin für Internationalisierung Schweizer Unternehmen, insbesondere KMU, bei der weltweiten Ermittlung und Erschliessung von neuem Geschäftspotenzial.
Das mag widersprüchlich erscheinen, da gerade der Export von ICT-Produkten einfacher scheint als in anderen Branchen. So ist zum Beispiel keine spezielle Lagerung des Produkts notwendig. Doch die Herausforderungen sind vielfältig: Es gilt mit den juristischen Anforderungen im Zielmarkt vertraut zu sein (Stichworte Mehrwertsteuer oder Haftpflicht), das Konsumverhalten seiner Kunden zu kennen oder zu wissen, wie viel Geld für vergleichbare Produkte ausgeben wird. Das ExportHelp beantwortet technische Fragen und Berater mit Länder- und Branchenerfahrung betreuen KMU individuell, von ersten Abklärungen zu geeigneten Märkten, über spezifische Marktstudien bis hin zur Vermittlung von lokalen Partnern. Zudem soll die Schweizer ICT als Marke im Ausland und Inland nachhaltig gestärkt werden.

Hierfür arbeitet S-GE mit Verbänden, internationalen Branchenexperten und weltweit 19 Swiss Business Hubs zusammen, die mit 70 Mitarbeitenden am Puls des Geschehens stationiert sind.

mehr davon...

...gibt es im neuen swiss-made-software-Buch "Public Innovation". Erhältlich als Print und eBook hier.