Verantwortung und Vertrauen

Freitag 15.11.2019 Christian Walter
Christian Walter

Christian Walter ist Geschäftsführer und Redaktionsleiter von swiss made software. Bis Ende 2010 arbeitete er als Fachjournalist für das ICT-Magazin Netzwoche, publizierte zuletzt aber auch im Swiss IT Magazin, der Computerworld sowie inside-it.

Ein ERP-Produkt zeichnet sich durch hohe Komplexität aus. Kein Wunder, steht die Beherrschung der verwendeten Technologien beim St.Galler Versicherungssoftwarehersteller Adcubum im Vordergrund. Das geht nur mit den richtigen Mitarbeitenden.

Um ein qualitativ hochwertiges Produkt zu schaffen, setzt Adcubum bei seinen Mitarbeitenden explizit auf eine Mischung aus Verantwortung und Vertrauen. «Wir pflegen in vielen Hinsichten eine Bottom-up-Kultur», erklärt Stefan Rüttimann, Adcubums Leiter Fachentwicklung. «Jeder Mitarbeiter wird gehört und Technologieentscheide werden in der Produktentwicklung getroffen».

Dabei wird klar unterschieden, ob sich eine Technologiewahl leicht rückgängig machen lässt oder nicht. Geht es um Letzteres, wird ein expliziter Prozess angestossen, der die Entscheidung transparent macht. Ein Beispiel ist die aktuelle Entwicklung von Web-UIs im Kontext der initiierten Cloud-Strategie. Um in Zukunft einfach standardisierte Interfaces entwickeln zu können, konzipiert ein internes Team zurzeit ein eigenes Framework.

Kleinere Entscheide hingegen werden eigenverantwortlich und autonom im Team getroffen. «Um vorne mitzuspielen, ist es essenziell, die technologische Basis der Software laufend zu überprüfen und zu erneuern», so Rüttimann. Zur Definition der Technologie-Roadmap werden deswegen alle Kanäle genutzt: von Online-Recherche, Trend-Scouting über Konferenzen bis zu formalen Gesprächen mit Kunden und Betriebspartnern.

Alle Kanäle nutzen

Damit die Kombination aus Autonomie und Verantwortung funktioniert, wird viel Wert auf die richtige Mitarbeiterauswahl gelegt: Neben den technischen Fähigkeiten stehen Aspekte wie Kommunikation, Teamfähigkeit und eben die Bereitschaft, Verantwortung zu tragen, im Vordergrund. Deshalb wird den Kandidaten auch ein ausgiebiger Einblick in ihr künftiges Team und Tätigkeitsgebiet ermöglicht. Gleichzeitig werden die Teams so in den Einstellungsentscheid involviert.

Auch bei der technischen Kompetenz gibt es klare Ansprüche: «Im Vergleich zu Software-Agenturen ist die Technologievielfalt bei uns kleiner. Dafür ist es umso wichtiger, die eingesetzten Technologien bis in die Tiefe zu beherrschen. Wir bezeichnen das als Mastery», erklärt Rüttimann. «In die Entwicklung der dafür nötigen Kompetenz investieren sowohl Mitarbeitende wie Unternehmen. Aber nur so entsteht ein qualitativ hochwertiges Produkt».

Mastery und Qualität

Dabei wird niemand mit der Verantwortung allein gelassen. «Wir überprüfen regelmässig unsere Ziele – sowohl für Mitarbeiter und Teams als auch für das Unternehmen», so Rüttimann. Die Einsichten werden reflektiert und geteilt. So können Kurskorrekturen vorgenommen werden. «Unsere Mitarbeitenden sind am besten motiviert, wenn sie mit ihrer Arbeit einen Beitrag zur Zielerreichung leisten können. Das machen wir transparent, indem wir die Firmenziele herunterbrechen und den Teams so ihren Beitrag sichtbar machen.»

Aus den Elementen Transparenz, Verantwortung, Freiheit, Vertrauen und Investition entsteht dabei die hauseigene Firmenkultur, die wiederum in einem qualitativ hochwertigen Produkt resultiert. «Unsere Kunden erwarten, dass wir ihnen nachhaltige Lösungen bieten, mit denen sie ihre Investitionen schützen und die digitale Transformation meistern können», meint Rüttimann. «Das ist unser Ziel.»

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